Sohn von Johann Georg Voigt und
Dorothea Ilse Cumme.
Amtmann zu Neustadt/Rbg., später Oberamtmann zu Koldingen bei Hannover
geb. Schloß Ricklingen 24. 09.1682
gest. Coldingen 08.06. 1747
begr. Schloß Ricklingen
verh. Harzburg-Bündheim 1713
von Uslar, Johanna Louise
Erbin des Edelhofes Westerode.:
Tochter des Andreas Caspar von Uslar; Oberamtmann
in Harzburg-Bündheim, und Catharina Sophia Knorre.
geb. Harzburg, 06.11.1697 (Q.4)
gest. Rethen /Leine, 30.05.1753 Q.4)
Die reich mit Metallornamenten in Regencestil beschlagenen Sarkophage des Ehepaares in der Grabkapelle in Schloß Ricklingen. Beschriftung: (Q.4)
HERMANNVS / LUDOVVICVS VOIGT / IUSSV DEISEXAGENARIO // MAIOR / VITA
EXCESSIT PLVS / CONSTANS / [1682 bis 1747].
HIER RUHET / DIE WOLLSELIGE FR. / FRAU JOHANNE /
LOUISE VOIGT / GEBORENE. VON ÜSSLAR /
GEB. DEN 6. NOV. 1697 / VEREHLICHT MIT DM WOLL /
SEELIGEN OBERAMTMANN / HERMANN LUDEWIG VOIGT /
IM JAHR 1713 UND EINE FRUCHT / BAHRE MUTTER VON
16 KINDERN / WORDEN DAVON NOCH AM / LEBEN
7 SÖHNE UND 7. / TÖCHTER. GESTORBEN D: 30 / MAY 1753 IHRES ALTERS / 55 JAHR 6 M: UND / 3. WOCHEN.
16 Kinder: –
vermutlich gehören die in Schloß Ricklingen begrabenen Mitglieder der Familie Voigt dazu:
nach den Beschriftungen der Särge:
a) GEORG / CHRISTAN VOIGT / GEBOH. D. 9. OCT. 1723. / GESTOR. D. 4. FEBR. 1743 /
SEINES ALTERS 19 lAHR / 3 MON. UND 26 / TAGE.
b) HIER RUHEN / DIE GEBEINE / WEILAND / LVDEWIG OTTO / VOIGTS / CANDIDATI..
IURIS / GEBOHREN / DEN. 30. OCTOBER 1730 / GESTORBEN DEN. / 4. IUNII / 1755.
c) DOROTHEA SOPHIA / VOIGT / UXOR / GERHARDI LVDOVICI / VOIGT / NAT.
COLDINGAE D: 20 T. FEBR. / 1734 /
DENAT. OSTERODAE D: 10 T: OCTOBR: / 1767.
548.4.13.
Voigt, Dorothee Sophie -(13.Kind)
geb. Coldingen, 20.02.1734
gest. Osterode, 10.10.1767
begr. Schloß Ricklingen; Grabkapelle Voigt.
verh.
von Voigt, Gerhard Ludwig (1096.3.2.5.)
Sohn von Otto Ludwig Voigt, Braunschw.-Lüneb. Kommissionsrat, Oberamtmann in
Blumenau und Calenberg, Abt in Bursfelde und Maria Elisabeth von Hugo.
Kurfürstl. Vpräs. des Ober-Apellations-Gerichts in Celle
(Reichsadelstand Wien 30.12.1776)
geb. Blumenau, 04.09.1725
gest. Celle 04.08.1804
er verh. 2. Ehe Osterode/Harz 28.07.1770
von Hugo, Sophie Amalie
geb. Regensburg 27.09.1734
gest. Celle 25.07.1773
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Hermann Ludwig Voigt
15.11.1702 Student in Rostock;
1707 Amtschreiber in Harzburg-Bündheim, dort war am
04.12.1706 der Vater seiner späteren Frau, Oberamtmann Andreas Caspar v.Uslar, (Schöningen 01.09.1654 – 04.12.1706) gestorben.
1710 Amtschreiber in Neustadt/Rbgb., dann dort
Amtsverwalter;
1723 Oberamtmann in Coldingen.
Am 20. Mai 1747, 18 Tage vor seinem Tode, unterschreibt er den Erbauseinandersetzungs – Vertrag mit seinen Brüdern, in dem Jobst Friedrich Voigt das Rittergut Neuhof übernimmt, während ihm die „Ricklingschen Güter“ übergeben werden.(Q.5)
Bilder: Oelbild, bis 1932 auf Gut Neuhof, dann bei Adolph Becker, Hannover, 1943 verbrannt;
Der Coldinger Oberamtmann Hermann Ludwig Voigt, der daselbst von 1723 (?) – 1747 im Amt war, suchte dort die Seidenzucht in Gang zu bringen, indem er bei Coldingen Maulbeerbäume pflanzte und eine Seidenmanufaktur in Pattensen beförderte, die noch 1784 vorhanden war, während die Maulbeerbäume bei seinen Nachfolgern anderen oekonomischen Gewächsen wieder weichen mußten.
Bei Bau und Einrichtung von Schloss Herrenhausen in Hannover wird über die Produktion der Seidentapeten um 1722/1723 berichtet: „Es scheint um diese Zeit eine andere Organisation der Verwaltung eingetreten zu sein; die Seidenfabrik wurde dem Amtmann Ludwig Voigt in Coldingen anvertraut, und ihm zur Fortführung derselben ein Kapital von 3000 Thlrn. unter Bedingung der Rückerstattung nach 10 Jahren ausgezahlt, und zwar ohne Anrechnung von Zinsen.“ (Q6)
Das ehemalige Amtshaus in Coldingen. (Wikimedia)
Q: 1. AL Hoppe;
2. R. Wedemeyer, Chronik Wedemeyer, Manchester 1901;
3. Aufzeichnungen Ad. Becker;
4. Die Kunstdenkmale des Krs Neustadt am Rübenberge,
Textbd. /Bildbd. 1958, Deutscher Kunstverlag, S.181
5. Auseinandersetzungs-Vertrag vom 20.05.1747
6. Eduard Schuster: Kunst und Künstler in den Fürstenthümern Calenberg und Lüneburg in der Zeit von 1636 bis 1727. Hannover und Leipzig. Commissionsverlag der Hahnschen Buchhandlung. 1905; Seite 43.